(English text below) – Gallery Links are also at the top below: Venice 2015
Venedig Januar 2015 (24.-31.1.)
Nachdem die letzten Monate es im Büro mehr als genug zu tun gab, kam ich nach den letzten beiden “Clouds” Ausflügen überhaupt nicht mehr zum Fotografieren. Jetzt, nach über 6 Monaten Schufterei, stand endlich der erste Urlaub ins Haus. Reiseziel war “La Serenissima”. Schon wieder Venedig wird er eine oder andere sich fragen, da ich bereits letztes Jahr La Serenissima besuchte. Nachdem ich im Mai 2014 das Glück hatte dediziert für einen Fotografie Workshop mit Andreas Martin nach Venedig zu reisen (siehe Artikel hier) faßte ich bereits kurz nach der Rückkehr damals den Entschluß, nochmal, diesmal aber im Winter nach Venedig zu fahren, da ich feststellen mußte, dass 2 Tage viel zu kurz sind 😉 Im Internet stieß ich auf das Kursangebot von Freiraum Fotografie in Glückstadt, die 1-wöchige Venedig Reisen im November bzw Januar anbieten. Zudem versprach der Winter, daß man auf (deutlich) weniger Touristen trifft.
Vorige Woche war es soweit. Es gibt 2 sehr schöne Blog-Zusammenfassungen unserer Trainer (Manfred Horender und Frank Werther):
Untergebracht waren wir in einem wunderschönen, familiengeführten Hotel Locanda San Barnaba mit historischer Bausubstanz. Es liegt nur 1-2 Gehminuten vom Canal Grande von der Vaporetto Station “Ca’ Rezzonico” entfernt. Ein Zimmer mit Deckenfresko hatte ich bis dato auch noch nicht. Im 1. Stock wurden die Theorie, Lightroom und Bildbesprechungen durchgeführt:
Nach ein wenig Theorie verbrachten wir den ersten Tag in “unserem” Stadteil Dorsoduro. Hier konnte man zur Ruhe kommen und langsam das eigene fotografische Auge wieder entwickeln.
Alleine oder mit der Gruppe verbrachten wir die nächsten Tage jeweils an der Accademia Brücke bzw direkt auf San Marco, um die blaue Stunde einzufangen. An der Rialto Brücke wird derzeit allerdings der Vaporetto Anleger umgebaut, daher ist hier die Kulisse nicht ganz so schön. Lange hielten wir es daher hier am 1.Abend nicht aus. Und ja, v.a. morgens war es richtig kalt für die Teilnehmer….
Am 2. Tag ging es ins Ghetto, Thema war u.a. Street Photography.
Burano, Torcello und Murano standen ebenfalls als Tagesausflug auf der Agenda. Burano erstrahlte in all seiner Farbigkeit. Hier war die Herausforderung die Insel ein wenig anders als sonst zu fotografieren, v.a. aber ohne die Heerscharen von Asiaten abzulichten. Asien müßte eigentlich menschenleer gewesen sein, so viele Besucher füllten die Straßen. Murano wirkt dagegen trist und traurig. Ein paar Farbeimer aus Burano würden Murano wirklich gut zu Gesicht stehen 🙂 Viel China Nippes ist zu finden, ein paar interessante eigenständige Glaskreationen gibt es aber (noch).
Aqua alta ließ am Freitag morgen die Sirene/Hupe heulen, aber bescherte mir einige nette Schnappschüsse. Das Hotel statte mich dankenswerterweise mit Gummistiefeln aus. Andere hatten weniger Glück und griffen zu Plastiktüten…
2 Mal wurde eine Bildbesprechung mit jeweils 10 Bildern der Kursteilnehmer durchgeführt. Jeder hat hier sehr viel nützliche Hinweise und Tips mitgenommen. Schön war zu sehen, wie jeder Teilnehmer das hier Gelernte in der 2. Bildreihe umsetzte. Von diesem Teil hab ich viele Hinweise mitgenommen. Aus den 20 Aufnahmen wählten unsere Trainer jeweils die aus ihren Augen besten 6 Aufnahmen für die Teilnehmergallerie aus. Diese findet sich auf der Webseite von Freiraum Fotografie HIER.
Das schöne an dem Kurs war, daß man 1 Woche Zeit hat entschleunigt zu fotografieren und an sich (Technik, Stil) zu arbeiten. Am Ende ist diese 1 Woche natürlich auch viel zu schnell rum. Manfred’s Tips zur Fotokomposition, Lichtführung etc. waren für mich eine wertvolle Vertiefung und sehr hilfreich für die eigene Weiterentwicklung.
Nach den üblichen Handtaschen Verkäufern der letzten Jahres, werden jetzt Selfie Sticks einem überall angeboten. Diese werden auch überall genutzt. Drollig war es, wenn uns mit den DSLR Kameras (Sony, D810, D800, D4) diese angeboten wurden… klar halten diese dünnen Sticks auch aus… Inspirierte mich ein D4 selfie zu machen. Auf der Rialto Brücke war wie im Mai letzten Jahres die dort auf dem Geländer ansässige “Hausmöwe” zu finden.
Ausrüstung:
Sie war insgesamt zu groß und v.a. zu schwer. Dabei dachte ich, ich hätte mich schon beschränkt und mehrere Objektive durften schon nicht mit 🙂
- Nikon D4 (16-35mm, 70-200mm)
- Leica M (Noctilux & 50mm Summilux “Rigid 2”)
- Fujifilm X100T
- Stativ – Feisol Tournament CT-3442 Rapid und 50DC Kugelkopf
- Stativ und Kugelkopf sind leicht, dabei aber super stabil, auch wenn die D4 mit dem 70-200er seitlich gekippt waren. Den Tip für Feisol hatte ich von Andreas Martin damals bekommen und den Kauf zu keiner Minute bereut. Der 50er Kugelkopf ist ganz hervorragend. Probleme mit “nachsacken”, nervend v.a. bei Architekturfotografie, hatte ich keine.
- Die kleine Fuji X100T hat mich rundherum begeistert. Dadurch dass man lautlos (alle akutischen Funktionen sind deaktiviert) fotografieren kann und auch weil man aufgrund der Größe der Kamera nicht als “Gefahr” wahrgenommen wird, sind mir mit ihr ein paar wirklich hübsche Schnappschüsse gelungen. Die X100T hatte ich zur besseren “Haltbarkeit” mit dem Zusatzgriff, Sonnenblende und Thumb Rest (vom China-Mann) ausgestattet. Nachteile: niedrige Akkulaufzeit & Autofokus Probleme gab es manchmal bei kontrastarmen sehr sehr hellen Situationen. Dem muss ich nochmal nachgehen.
- Meine Lieblingsgurte sind inzwischen sowohl für die Leica wie die Fuji die Artisan & Artist Easy Slider Gurte. Für die Fuji musste ich aber die zu dicken Sicherheitsringe gegen dünnere aus Edelstahl (Ebay) tauschen.
- Leica M – Nicht ganz so unauffällig wie die Fuji. Einige Passanten können diese inzwischen relativ leicht identifizieren, aber was ich hier schätze ist wie man hier entschleunigt fotografiert. Ich nutze den elekronische Viewfinder auch mal gerne und v.a. dann von oben (“Rollei Style”). So wird man auch nicht immer gleich als direkt fotografierend wahrgenommen. Zudem fällt die Scharfstellung mit dem Noctilux leichter. Aufgrund des Gewichts hab ich zumindest das Noctilux 0.95 nicht immer verwendet, aber wenn alles paßt wird man mit 3d-ähnlichen Aufnahmen belohnt. Meist nutzte ich ein altes 50mm Summilux (“Rigid”) 2 aus den 60er Jahren. Findet man den richtigen Rhytmus sind auch hier mit offener 1.4 Blende Street Photography wunderbar möglich und man braucht keinen Autofokus.
- Nikon D4 – ich liebe sie. Sie ist super schnell und Autofokus Probleme egal in welchem Licht sind kein Thema. Allerdings ist sie viel zu groß & schwer und v.a. man fällt, auch wenn man weiter weg mit einem Tele fotografiert zu oft und zu schnell auf. Einige der Street Aufnahmen sind mit dem 70-200er erfolgt. Den Tip den ich von Manfred bekam, lautet daher: Behalte Leica und Fuji und gebe die Nikon Ausrüstung ab… einem Rat den ich wohl folgen werde…
Update Sommer 2015: Die Nikon Ausrüstung ist verkauft. Allerdings ärgere ich mich, daß Leica nicht in der Lage ist Langzeitbelichtungen im Bulb Modus länger als 60sek zu bewerkstelligen (siehe hier).
Fotogallerie (siehe rechts oben im Menü)
Die überwiegende Zahl der schwarz-weiß Aufnahmen wurde via Nik Software Silver Efex 2 umgewandelt.
Saal – hier habe ich 2 Fotobücher erstellen lassen:
Fuji X100T highlight:
Leica M – Notilux 0.95 highlight
Nikon D4 – 16-35mm highlight
70-200mm highlight
English text – soon to come .. sorry 😉
I had the privilege to be able to spend one full week with a photography course in Venice.
Photo Gallery (see top menu)
Hallo David,
schöner Bericht und tolle Fotos! Dein Bild mit den Gondeln im Vordergrund und der Lampe vor der Skyline von Venedig ist Weltklasse – habe noch nichts dergleichen gesehen von diesem Motiv. Noct at it’s best 🙂
LG, Rob
Danke Robert für Deine lieben Worte! Bild im Kopf und seine Umsetzung haben da ganz gut hingehauen 😉 Offene Blende und ran and das Objekt und dann immer wieder nach der richtigen Position und Ausschnitt gesucht. Nur schalten die Venezianer immer viel zu schnell die Lampen aus…
LG
David